Förderzusage für die Klima.Zukunftslabore 2024 veröffentlicht
- 26. Juni 2024
- 4 min. Lesezeit
Wie können Stadt und Wald klimagerecht entwickelt werden? Damit befassen sich zukünftig vier neue Zukunftslabore am Zentrum Klimaforschung Niedersachsen (ZKfN), für die das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur nun die Förderzusage in Höhe von insgesamt rund 20 Millionen Euro bekannt gegeben hat. Gefördert werden jeweils zwei Labore, die zu den Themen „Klimagerechte Stadtentwicklung und Raumplanung“ sowie „Auswirkungen des Klimawandels auf das Ökosystem Wald“ forschen. Die geförderten Projekte vereinen standortübergreifende Konsortien mit Wissenschaftler*innen und Praxispartner*innen aus ganz Niedersachsen und werden in den kommenden Monaten ihre Arbeit aufnehmen. Die Mittel stammen aus dem Programm zukunft.niedersachsen.
„Alle 14 eingereichten Projekte zeigen, wie groß das Potenzial der Klima- und Klimafolgenforschung in Niedersachsen ist und auf welche Expertise wir in den kommenden Jahren in diesem wichtigen Gegenwarts- und Zukunftsfeld bauen können. Die nun ausgewählten Klimazukunftslabore werden uns dabei helfen, Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu entwickeln. Insbesondere die Region Braunschweig hat sich stark in der Ausschreibung eingebracht und ist an insgesamt 8 Bewerbungen beteiligt“, erklärt Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur.
Die Geschäftsführerin des Zentrums Klimaforschung Niedersachsen, Katharina Zickwolf, zur Förderentscheidung: „Der Start der ersten vier Zukunftslabore markiert auch den Start der Forschungsarbeit am ZKfN. Daher heiße ich alle Wissenschaftler*innen der Labore herzlich willkommen und freue ich mich ganz besonders, dass wir gemeinsam im ZKfN daran arbeiten können, eine klimagerechte Zukunft für uns alle in Niedersachsen zu gestalten.“
Gefördert werden die inter- bzw. transdisziplinären Zukunftslabore mit jeweils bis zu fünf Millionen Euro aus dem Programm zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung. Der Förderzeitraum der Projekte beläuft sich, vorbehaltlich einer positiven Zwischenevaluation, auf sechs Jahre.
Die geförderten Klima.Zukunftslabore des Schwerpunktes „Klimagerechte Stadtentwicklung und Raumplanung“
Das Projekt „URBAN CLIMATE FUTURE LAB“ vereint ein Konsortium aus Wissenschaftler*innen der Technischen Universität Braunschweig, der Leibniz Universität Hannover, der Leuphana Universität Lüneburg sowie der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft und dem Helmholtz-Zentrum Hereon GmbH. In zwei Phasen möchte das Lab die Klimaresilienz und Nachhaltigkeit urbaner Systeme in Niedersachsen erforschen und stärken. In der ersten Phase sollen dabei unterschiedliche Siedlungstypen hinsichtlich ihres Beitrags zum Klimawandel beziehungsweise ihrer Betroffenheit von dessen Folgen untersucht werden. Anschließend sollen in der zweiten Projektphase Transformationsmöglichkeiten dieser Siedlungstypen hin zu mehr Resilienz und Nachhaltigkeit unter Einbezug verschiedener Akteursgruppen wie beispielsweise Bürger*innen erarbeitet werden.
Als weiteres neues Labor im Schwerpunkt klimagerechter Stadtentwicklung besteht „OPEN CULTURES“ aus Wissenschaftler*innen der Technischen Universität Braunschweig, des Julius Kühn-Instituts und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Der Fokus dieses Projekts liegt darauf zu untersuchen, wie Klimawissen durch Gestaltungsprinzipien, die klimaangepasste Stadtentwicklung und Raumplanung berücksichtigen, in nachhaltiges Leben der Bewohner*innen übersetzt werden kann. Diese Übersetzungslücke möchte das Labor adressieren und schließt dabei an Quartierentwicklungsprojekte wie den CO_LIVING Campus in Braunschweig an.
Die geförderten Projekte im Schwerpunkt „Auswirkungen des Klimawandels auf das Ökosystem Wald“
„FoResLab“ ist ein Konsortium der Georg-August-Universität Göttingen, der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen, des Julius Kühn-Instituts, der Leibniz Universität Hannover, des Luxemburg Instituts für Wissenschaft und Technologie, der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt Göttingen und der TU Braunschweig. Gemeinsam möchte das Konsortium der Frage nachgehen, wie Wälder resilient gegenüber Klimaveränderungen gestaltet werden können. Zu diesem Zweck wollen die „ForResLab“-Wissenschaftler*innen inter- und transdisziplinäre Forschung mit Formaten der Wissenschaftskommunikation und des Wissenstransfers koppeln.
Das Projekt „DIVERSA“ besteht aus Wissenschaftler*innen der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt Göttingen, der Georg-August-Universität Göttingen, der Leuphana Universität Lüneburg, der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz sowie dem Center for Biological Diversity, der Technischen Universität München und der Universität Utrecht in den Niederlanden als externe Partner*innen. Im Verbund wollen sie die Resilienz deutscher Wälder gegenüber Stressfaktoren wie Trockenheit, Hitze, usw. erforschen und bewerten. Auf Grundlage der Projektergebnisse sollen bestehende Instrumente für Monitoring, Entscheidungsunterstützung und Management der niedersächsischen Wälder weiterentwickelt werden.
Über zukunft.niedersachsen
zukunft.niedersachsen (ehemals „Niedersächsisches Vorab“) ist ein Wissenschaftsprogramm des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung. Der überwiegende Teil der Fördermittel von zukunft.niedersachsen resultiert aus dem Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 30,2 Millionen VW-Treuhandaktien des Landes Niedersachsen, die dem Gewinnabführungsanspruch an die VolkswagenStiftung unterliegen. Satzungsgemäß sind die Fördermittel an wissenschaftliche Einrichtungen im Land Niedersachsen zu vergeben. Dazu legt die Landesregierung dem Kuratorium der Stiftung zumeist im Sommer und im Herbst Verwendungsvorschläge vor. Zudem kamen 2023 einmalig 576,3 Mio. Euro Sonderdividende aus dem Börsengang der Porsche AG hinzu. Auch dieser Betrag wird in den nächsten Jahren für das Programm zukunft.niedersachsen eingesetzt. 2023 flossen so insgesamt 510,5 Mio. Euro in Niedersachsens Forschung und Wissenschaft. Eines der geförderten Projekte ist das neue Zukunftslabor Circular Economy am ZDIN. Weitere Informationen zu „zukunft.niedersachsen“ befinden sich auf www.zukunft.niedersachsen.de.
Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.
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