Welche Rolle spielt soziale Gerechtigkeit in der Klimaforschung?
- 20. Februar 2025
- 2 min. Lesezeit

Birgit Klötzer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Juniorprofessur Gender.Ing an der TU Braunschweig und ist Mitglied im Klima.Zukunftslabor OPEN_CULTURES.
Hallo Frau Klötzer, welche Rolle spielt soziale Gerechtigkeit in Ihrem Forschungsgebiet?
Bei OPEN_CULTURES befassen wir uns mit der Sensibilisierung für klimarelevante Themen in der Gesellschaft. Grundsätzlich geht es darum, welche Rolle Wissen über Klimaschutz und Klimaanpassung in unserem Alltagsleben spielt und wie es dort „verankert“ werden kann. Wir stellen daher auch die Frage, wer überhaupt Zugang zu Wissen über den Klimawandel hat und wer nicht. Wie erreichen wir Menschen, die von der Debatte ausgeschlossen werden oder sich ausgeschlossen fühlen?
Dabei ist unsere Perspektive immer möglichst intersektional. Das heißt wir gehen von unterschiedlichen Formen und Überschneidungen von Diskriminierungen aus, die Menschen auf verschiedene Weise von Teilhabe ausschließen können.
Welche Fragen der sozialen Gerechtigkeit müssen bei der Klimaforschung auf jeden Fall mitgedacht werden?
Soziale Gerechtigkeit hängt immer auch eng mit ökonomischen Fragen zusammen. Wir müssen uns daher auch mit Verteilungsfragen befassen. Wer hat Zugang zu sauberer Energie und gesunden sicheren Wohnverhältnissen? Diese Frage stellt sich global aber auch im kleineren nationalen oder regionalen Maßstab. Gerade die Raumforschung spielt dabei eine wichtige Rolle, weil sie diese Fragen adressiert.
Wie kann man selbst für mehr soziale Gerechtigkeit bei Klimaschutz und Klimaanpassung aktiv werden?
Auf jeden Fall macht es Sinn sich in Gruppen und Vereinen zu engagieren, die sich mit Umwelt- und Klimathemen auseinandersetzen. Gerade auf der lokalen Ebene und im direkten Austausch mit Menschen finden soziale Themen oft ganz selbstverständlich einen Platz. Gleichzeitig braucht es in unserer Gesellschaft grundsätzlich mehr Sensibilität dafür, dass der globale Klimawandel bereits bestehende Ungerechtigkeiten verschärfen wird. Gerade Bildungseinrichtungen haben meiner Meinung nach einen wichtigen Vermittlungsauftrag, um das Bewusstsein für diese Zusammenhänge zu schärfen.
Vielen Dank für das Interview.
Ansprechpartner:in

Weitere Meldungen
Alle1,5 – ein Wissenschaftler, fünf Fragen mit Prof. Dr. Andreas Schuldt
Leiter der Abteilung Waldnaturschutz an der Georg-August-Universität Göttingen und Teilprojektleiter im Klima.Zukunftslabor DIVERSA
6 min. LesezeitAuftaktveranstaltung des Klima.Zukunftslabors DIVERSA
Rund 30 Teilnehmer*innen des Klima.Zukunftslabors DIVERSA legten beim Kick-Off in Göttingen den Grundbaustein für sechs Jahre interdisziplinäre Forschung
3 min. LesezeitKick-off des Klima.Zukunftslabors OpenCultures
22 Forscher*innen der TU Braunschweig, des Julius Kühn-Instituts und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg kommen für Auftakttreffen zusammen
2 min. Lesezeit