Die Anpassung der Wälder an den Klimawandel zu unterstützen, ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben in einem der waldreichsten Länder Europas.
Ebenso müssen für die nachhaltige Entwicklung der Städte Strategien entwickelt werden, die über eine Reduzierung des Energieverbrauchs oder eine energetische Sanierung des Altbestandes hinausgehen. Der Wissenschaft kommt bei der Analyse und Prognose und Methodenentwicklung zur Verringerung der Auswirkungen und Anpassung an den Klimawandel eine ganz besondere Rolle zu: Seit Jahrzehnten werden der durch den Menschen verursachte Klimawandel und dessen Auswirkungen wissenschaftlich untersucht. Um die Forschung in diesen Bereichen voranzubringen, fördert das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) bis zu vier Zukunftslabore. Die Koordinierung und Begleitung übernimmt das Zentrum Klimaforschung Niedersachsen – angesiedelt an der Technischen Universität (TU) Braunschweig.
„Der Wald ist nicht nur ein beliebter Freizeit- und Erholungsort, die niedersächsischen Wälder haben auch einen hohen ökologischen Wert und sind besonders zu schützen. Es ist eine zentrale Herausforderung Lösungen zu entwickeln, um auch Metropolen zu lebenswerten, klimaangepassten ‚Städten der Zukunft‘ umzubauen“, so Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs. „Die Wissenschaft spielt seit Jahrzehnten beim Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels eine wichtige Rolle. Um die Forschung bei dieser gesamtgesellschaftlich bedeutsamen Zukunftsaufgabe zu stärken, unterstützen wir als Land das Zentrum Klimaforschung Niedersachsen bei dem Aufbau der Zukunftslabore für das Ökosystem Wald und eine klimagerechte Stadtentwicklung.“
Auf Initiative der Landesregierung wurde die Geschäfts- und Koordinierungsstelle des Zentrums Klimaforschung Niedersachsen (ZKfN) in diesem Jahr an der TU Braunschweig eingerichtet. Das Zentrum wird die Aktivitäten niedersächsischer Einrichtungen und ihrer Forscherinnen und Forscher bündeln. Durch trans- und interdisziplinäre Forschung sollen dringend notwendige Ansätze für die Veränderung unserer Lebens- und Wirtschaftsweise herausgearbeitet werden, um diese langfristig ökologisch, sozial und ökonomisch tragbar zu machen.
In den Zukunftslabore sollen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus niedersächsischen Forschungseinrichtungen und Hochschulen mit Praxispartnerinnen und -partnern vernetzen, über aktuelle Forschungsfragen austauschen, Ideen für Forschungsprojekte generieren und Lösungen für eine sichere und gerechte Klimazukunft erarbeiten. Für die ersten Zukunftslabore stehen die Themen bereits fest: „Klimagerechte Stadtentwicklung und Raumplanung“ und „Auswirkungen des Klimawandels auf das Ökosystem Wald“. In den nächsten Jahren kommen weitere Labore hinzu.
„Die hier ausgeschriebenen Zukunftslabore bieten eine hervorragende Gelegenheit, die Klima- und Klimafolgenforschung in Niedersachsen signifikant zu intensivieren und Synergieeffekte zu heben, indem sich die forschungsstärksten Akteure im Land in komplementären Konsortien zusammenfinden“, erklärt Prof. Manfred Krafczyk, hauptamtlicher Vizepräsident für Digitalisierung und Nachhaltigkeit der TU Braunschweig. „Darüber hinaus ist zu erwarten, dass durch die Einbindung bestehender und neuer Klimaforschungsprojekte und -aktivitäten in die Zukunftslabore deren Wirkung zusätzlich ausgeweitet und nachhaltig etabliert wird.“
Die Mitglieder der Zukunftslabore sind aufgefordert, weitere kooperative, geförderte oder beauftragte Forschungsprojekte und Drittmittel einzuwerben, um so die thematische Vernetzung im Bereich der Forschung zum Klimawandel im Land Niedersachsen zu stärken.
Jedes Klima.Zukunftslabor soll aus mindestens sechs ausgewiesenen wissenschaftlichen Antragstellerinnen und Antragsstellern aus mindestens drei verschiedenen niedersächsischen Forschungseinrichtungen bestehen. An einem Verbund können Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen beteiligt werden. Externe Partnerinnen und Partner sowie internationale Hochschulen im Verbund sind ebenfalls erwünscht.
Die Zukunftslabore können mit jeweils bis zu 5 Millionen Euro für sechs Jahre gefördert werden. Die Förderung wird zunächst auf drei Jahre beschränkt und kann vorbehaltlich einer positiven Zwischenevaluation um bis zu drei Jahre verlängert werden. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Programms zukunft.niedersachsen. Die Antragsfrist endet am 30. November 2023. Geplant ist, dass die ersten Zukunftslabore am 1. April 2024 starten.
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